TOP 1: Energiemärkte -
Aktuelle Entwicklungen am Strom- & Gasmarkt.
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom an der EEX.
(Schlusskurs Peak EEX German Power Future – Stand 21.02.2023)
Preis in €/MWh Entwicklung zur Vorwoche (14.02.2023)
Lieferjahr 2024: 187,00 ↓
Lieferjahr 2025: 153,65 ↓
Lieferjahr 2026: 147,17 ↓
Lieferjahr 2027: 145,24 ↓
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE EGSI – Stand 21.02.2023)
Preis in €/MWh Entwicklung zur Vorwoche (14.02.2023):
Lieferjahr 2024: 56,67 ↓
Lieferjahr 2025: 48,20 ↓
Lieferjahr 2026: 36,50 ↓
Lieferjahr 2027: 32,91 ↓
Strom
Am Terminmarkt kehrte nach den anfänglichen Verlusten zum Monatsbeginn in der KW 7 wieder Beruhigung ein. Ein starker CO2-Preis sowie kühlere Temperaturaussichten reduzieren zum aktuellen Zeitpunkt die Fortführung des u.a. Kohlemarkt-induzierten Preisrückgangs. In der technischen Bewertung scheint der Boden mit Blick auf das Peak-Jahresband (Cal-24) vorerst im Bereich der 200-Euro-Marke gefunden worden zu sein. Auf Basis der derzeit zur Verfügung stehenden Fundamentaldaten, wie bspw. den Entwicklungen am Gasmarkt, kann eine preisliche Gegenbewegung in der laufenden KW 8 jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Den Spotmarkt belasten weiterhin die unterdurchschnittlichen Erträge aus Wind und Solar. Der volumengewichtete Durchschnittspreis gewann in der KW 7 im Vergleich zur Vorwoche, wenngleich keine neuen Hochs im Februar 2022 gebildet werden konnten.
Gas
Nach den leichten Korrekturen in der KW 6 konnten in der Folgewoche keine neuen Tiefs gebildet werden. Der Preis für das Cal-24 stabilisierte sich im Kontext hinreichend gefüllter Gasspeicher sowie eines stetigen LNG-Lieferangebots zunehmend und wurde zum Ende der Handelswoche im Bereich der 60-Euro-Marke abgerechnet. Die aktuell gute Versorgungslage mit LNG setzt derzeit auf das gut unterstützte Preisniveau auf, um die notwendigen Kaufsignale auf dem globalen LNG-Markt zu senden. Ein rückläufiges Preisniveau beinhaltet das Risiko, dass ein reduziertes Volumen dem europäischen Gasmarkt zufließen könnte, was kurzfristig wiederum zu starken Preisanstiegen führen könnte.
Am Spotmarkt konnten abseits der allgemeinen Temperaturprognosen, wie auch schon in der Vorwoche, keine merklichen Impulse verzeichnet werden. Dies ließ den durchschnittlichen Preis (Day-Ahead-Auktion) in der KW 7 im Bereich der 55-Euro-Marke verharren.
CO2-Emissionshandel
Am Co2-Zertifikat-Markt (EU-ETS) wurde im Verlauf der KW 7 ein neues Allzeithoch oberhalb der 97-Euro-Marke gebildet. Die direkten Impulsgeber konnten zum Ende der Handelswoche nicht eindeutig identifiziert werden, da mit der Abstimmung zum Paket „Repower EU“, welches u.a. die vorzeitige Freigabe von Zertifikatmengen zur Finanzierung des europäischen „Energiewende“ vorsieht, marktseitig von fallenden Kursen ausgegangen wurde. In Abhängigkeit dessen kann davon ausgegangen werden, dass die Kurssteigerungen technisch bedingt bzw. auf Käufe von Compliance-Kunden unter Berücksichtigung der Einhaltung von bestehenden Fristen zurückzuführen sind.
Kohle und Erdöl
Am Kohlemarkt wirken sich derzeitig die hohen Lagerbestände sowie eine geringere Nachfrage negativ auf das Preisniveau aus. Initial kann der eher seitwärtsorientierte Gasmarkt angeführt werden. Dessen Abkehr von den höheren Preiszonen reduziert die Notwendigkeit zur Substitution mit anderweitigen stromrelevanten Brennstoffen, wie bspw. Kohle. Zudem fehlen derzeit Impulse aus dem asiatischen Raum, die eine grobe Richtung für die kurzfristige Preisentwicklung geben könnten.
Die Ankündigung Russlands, als Reaktion auf die Einführung einer vom Westen beschlossenen Preisobergrenze, die Erdölförderung um 5 % seiner aktuellen Produktion zu kürzen, sorgte nach Abverkäufen zum Ende der KW 7 für eine entsprechende Gegenbewegung. Deren preisliche Nachhaltigkeit kann im Kern an die allgemeine Entwicklung der globalen Rohöl-Nachfrage sowie die Tragweite amerikanischer Gegenmaßnahmen, u.a. in Form der Freigabe weiterer strategischer Ölreserven, gekoppelt werden.
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