TOP 1: Energiemärkte -
Aktuelle Entwicklungen am Strom- & Gasmarkt.
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom.
(Schlusskurs Peak EEX German Power Future –
Stand: 19.09.2023)
Preis in €/MWh Entwicklung zur Vorwoche (12.09.2023)
Lieferjahr 2024: 144,48 ↓
Lieferjahr 2025: 139,83 ↓
Lieferjahr 2026: 128,50 ↑
Lieferjahr 2027: 117,00 ↓
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas.
(Schlusskurs EEX THE EGSI –
Stand: 19.09.2023)
Preis in €/MWh Entwicklung zur Vorwoche (12.09.2023)
Lieferjahr 2024: 52,05 ↓
Lieferjahr 2025: 48,26 ↓
Lieferjahr 2026: 40,17 ↓
Lieferjahr 2027: 34,02 ↓
Terminmarkt
Strom
Die Kontrakte am Stromterminmarkt (EEX), hier Cal-24/25, tendieren nach der Bildung eines kurz währenden Hochs Ende August und der anschließenden Korrekturphase überwiegend seitwärts. Als relevante Faktoren können u.a. die aktuell schwachen Gasnotierungen, ein korrigierender CO2-Preis sowie eine von Marktteilnehmern prognostizierte hohe Verfügbarkeit von Erneuerbare-Energie-Anlagen angeführt werden. Unsicherheitsfaktoren lassen sich derzeit in der zukünftigen Verfügbarkeit französischer Kernkraftwerke sowie einer potentiellen Verlängerung der Arbeitsniederlegung im australischen System (LNG-Produktion) identifizieren.
Gas
Zu Beginn der Woche stiegen die Preise am Gasmarkt aufgrund von ungeplanten Ausfällen in der norwegischen Nordsee an. Die aktuelle Versorgungslage in Bezug auf hinreichend gefüllte Gasspeicher, die milde Witterung sowie der kontinuierliche Anstieg der Windstromeinspeisung hielten das Aufwärtspotential im Verlauf der Woche jedoch begrenzt. Gleichwohl kann der Gasmarkt als grundsätzlich gut unterstützt eingeschätzt werden, da mit einem zunehmenden Kaufinteresse in den asiatischen Märkten sowie der zum Mittwoch der KW 38 verlängerten Wartungsarbeiten des norwegischen Gasfeldes „Troll“ eine potentielle Angebotsverknappung einhergehen könnte.
Spotmarkt
Strom
Der kurzfristige Handel (Day-Ahead) zeigte sich in der KW 37 verhältnismäßig schwach. Begünstigt wurde das rückläufige Preisniveau durch eine Normalisierung der Erneuerbare-Energien-Einspeisung aus Windenergieanlagen. In Anbetracht dessen kann unter Berücksichtigung verfügbarer Wettermodelle von einer Fortschreibung der aktuellen Entwicklung in der KW 39 ausgegangen werden.
Gas
In der KW 37 konnte das Preisgefüge im kurzfristigen Handel keine nennenswerten Sprünge verzeichnen. Grund hierfür bleibt die für den Day-Ahead-Handel relevante Versorgungslage mit LNG-Liefermengen, die, bedingt durch ein erneuertes Kaufinteresse an den asiatischen Märkten einen reduzierten Umschlag erfahren hatten. Eine Preiswirksamkeit in Form von Aufschlägen konnte zu diesem Zeitpunkt nicht beobachtet werden. Gleichwohl bleibt das Potential kurzfristiger Preisaus-schläge im Kanal von ca. 30 bis 40 EUR/MWh weiter erhalten.
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
In der KW 37 präsentierte sich der CO2-Markt sehr volatil. Zu den preissteigenden Faktoren zählten in der KW 37 die höheren Preise im Gas. Für eine Dämpfung der Aufwärtsentwicklung sorgte die hohe Kapazitätsauslastung der französischen Kraftwerke und überdurchschnittliche Temperaturen, die den Einsatz fossiler Kraftwerke und somit die Nachfrage nach Verschmutzungsrechten senkten. Unterstützung zur Dämpfung der Aufwärtsbewegung erhielt der CO2 Markt durch das hohe Auktionsvolumina. Analysten tendieren, aufgrund der schwachen Prognose zum Wachstum innerhalb der EU, zu einem Abwärtstrend.
Kohle und Erdöl
Die Volatilität an den Komplementärmärkten, wie dem Gas- und CO2-Markt, haben aktuell eine stark dynamische Wirkung auf die Notierungen am Kohlemarkt. Nachdem in den Vorwochen hohe Lagerbestände sowie eine höhere Nachfrage nach Gas für fallende Notierungen gesorgt hatten, ziehen die Preise, begünstigt u.a. durch eine höhere Kohleverstromung, weiter an. In der kurzfristigen Perspektive könnte das Momentum erhalten bleiben, sofern es zu weiteren Verzögerungen im Zusammenhang mit den Wartungsarbeiten sowie Streikaktivitäten im norwegischen und australischen System kommen könnte.
Die Notierungen am Ölmarkt setzen ihren Höhenflug weiter fort. Angepasste Prognosen in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im asiatischen und nordamerikanischen Raum sorgen in der aktuellen Perspektive für die notwendige Unterstützung. Hinzu kommt die Ankündigung führender Förderländer bzw. OPEC-Staaten, wie Saudi-Arabien und Russland, die Fördermengen bis zum Jahresende zu reduzieren.



