WME Marktinformation - Juni
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom an der EEX
(Schlusskurs Peak EEX GERMAN POWER FUTURE – Stand: KW 22, 27.05.2025)
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE NATURAL GAS FUTURE – Stand: KW 22, 27.05.2025)
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 18 (29.04.2025)
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2026: | 88,82 | ⬆️ |
2027: | 84,22 | ⬆️ |
2028: | 78,63 | ⬆️ |
2029: | 77,92 | ⬆️ |
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 18 (29.04.2025)
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2026: | 32,49 | ⬆️ |
2027: | 29,77 | ⬆️ |
2028: | 27,26 | ⬆️ |
2029: | 25,85 | ⬆️ |
Terminmarkt
Strom

Der Stromterminmarkt zeigte sich im Mai mit einem volatilen Aufwärtstrend, wobei politische und wetterbedingte Einflüsse erneut eine gewohnt zentrale Rolle spielten. Das Cal-26 notierte erstmals seit Februar wieder über der Marke von 90,00 €/MWh. Die Preisentwicklung blieb jedoch in einer engen Spanne, da es an starken Impulsen mangelte. Händler verwiesen auf die derzeitige "Risikovermeidung" an den Märkten, ausgelöst durch unsichere geopolitische Entwicklungen, insbesondere die sich abschwächenden Konjunkturdaten in Europa, sowie die beginnende Phase der Sommerwartungen in der Kraftwerkslandschaft. Einen weiteren dämpfenden Einfluss hatte die stabil hohe Einspeisung erneuerbarer Energien, die die Nachfrage nach konventioneller Stromerzeugung im Terminmarkt weiter reduzierte. Die Marktteilnehmer zeigten sich zurückhaltend, zumal weiterhin Unklarheit über die künftige CO₂-Politik der EU herrscht.
EEX GERMAN POWER FUTURE, Peak[€/MWh]
Future | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 | Cal-30 |
---|---|---|---|---|---|
29.04.2025 | 88,82 | 84,22 | 78,63 | 77,92 | 78,81 |
27.05.2025 | 97,25 | 89,55 | 79,91 | 78,580 | 79,28 |
Veränderung (prozentual) | 9% | 6% | 2% | 1% | 1% |
Gas

Der Gasmarkt entwickelte sich im Verlauf des Monats Mai mit einem moderaten Aufwärtstrend und zeigte dadurch eine Gegenbewegung im Vergleich zum Vormonat. Das Cal-26 pendelte sich zum Monatsende bei etwa 36,50 €/MWh ein. Die Hauptgründe lagen in den geopolitischen Risiken, etwa der unsicheren Lage bezüglich russischer Transitlieferungen über die Ukraine sowie möglichen wetterbedingten LNG-Störungen. Den Preisanstieg gedämpft haben hingegen die gestiegenen Gasspeicherstände sowie die anhaltend milden Temperaturen, durch welche keine nennenswerte Nachfrage nach Heizgas zu verzeichnen war, während gleichzeitig das Angebot durch LNG-Zuflüsse und Pipelineimporte stabil blieb.
Gasspeicher-Füllstand am 26.05.2025: 38,60 % - Veränderung zum Vormonat: +6,50 %
EEX THE EGSI Natural Gas Future [€/MWh]
Future | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 | Cal-30 |
---|---|---|---|---|---|
29.04.2025 | 32,49 | 29,77 | 27,26 | 25,85 | 26,15 |
27.05.2025 | 36,92 | 31,99 | 27,73 | 26,30 | 26,80 |
Veränderung (prozentual) | 14% | 7% | 2% | 2% | 2% |
Spotmarkt
Strom
Am Day-Ahead-Markt war der Mai durch eine hohe Einspeisung erneuerbarer Energien, insbesondere aus Solar- und Windkraft, geprägt. Die Durchschnittspreise sanken im Vergleich zum April deutlich und lagen im Mittel erstmals dieses Jahr unter 70,00 €/MWh. Besonders auffällig waren hierbei die hohen kurzfristigen Schwankungen im Intraday-Markt: Eine Kombination aus starker Solarproduktion und begrenzter Flexibilität in der Lastverschiebung führte zeitweise zu extremen Preisspitzen, während gleichzeitig negative Preise in den Nachtstunden auftraten. Die Feiertagslage im Mai (u.a. Christi Himmelfahrt und Pfingsten) führte zu geringer Nachfrage an den Werktagen rund um die Brückentage, was den Preisverfall zusätzlich verstärkte.
Gas
Am kurzfristigen Gasmarkt war ein ähnliches Bild zu beobachten, der Preisrückgang zum Vormonat blieb allerdings moderat. Der durchschnittliche Spotpreis lag im Mittel bei 35,76 €/MWh. Die Ursachen lagen zum einen in der schwachen industriellen Nachfrage – was auf die anhaltend träge Konjunktur zurückzuführen ist – und zum anderen in der sich entspannenden Wettersituation. Durch die anhaltend milden Temperaturen war keine nennenswerte Nachfrage nach Heizgas zu verzeichnen, während gleichzeitig das Angebot durch LNG-Zuflüsse und Pipelineimporte stabil blieb. Ein weiterer preisdämpfender Faktor war die zunehmende Verfügbarkeit von Gas am Markt durch reduzierte Exportnachfrage aus Asien, wodurch mehr Lieferungen in Europa verbleiben konnten.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Februar/März |
---|---|
28.02.2025 | 52,15 |
28.03.2025 | 43,10 |
Veränderung (prozentual) | -17,36% |
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
Der europäische CO₂-Zertifikate-Markt (EUA) zeigte sich im Mai 2025 ebenfalls von einer volatilen Seite. Nach einem schwachen Start in den Monat, bei dem sich der Preis um die Marke von 65 €/t bewegte, folgte im Monatsverlauf eine moderate Erholung. Zum Monatsende hin notierte der Dezember-Kontrakt 2025 wieder über 70,00 €/t. Ursächlich für die Erholung waren unter anderem spekulative Käufe nach dem Preisrückgang, sowie die angespannte Situation im Welthandel und dem Abwarten einer Entscheidung bei der möglichen Verknüpfung der CO2-Handelssysteme Europas und Großbritanniens. Trotz der zwischenzeitlichen Erholung bleibt der CO₂-Markt jedoch von Unsicherheiten geprägt, insbesondere hinsichtlich regulatorischer Anpassungen im Rahmen des Fit-for-55-Pakets sowie des aktuell nur moderat fortschreitenden RePowerEU-Mechanismus.
Monatsmarktwerte (MW)
2025 | Februar | März | April |
---|---|---|---|
Solar | 11,099 ct/kWh | 5,027 ct/kWh | 3,041 ct/kWh |
Wind (Onshore) | 11,591 ct/kWh | 7,513 ct/kWh | 7,314 ct/kWh |
Kohle und Erdöl
Analog zur Entwicklung auf dem Gasmarkt zeigten sich auch die Preise auf dem europäischen Kohlemarkt rückläufig. Die physische Nachfrage nach Kohle bleibt im europäischen Raum weiterhin schwach. Die Lagerbestände an den zentralen ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) sind in der vergangenen Woche auf ein Sechs-Wochen-Tief von rund 3,5 Millionen Tonnen gesunken. Ein unterstützender Faktor für die Preisentwicklung waren witterungsbedingte Einschränkungen der Kohlelieferketten im australischen Bundesstaat New South Wales. Gleichzeitig bestehen anhaltende Bedenken hinsichtlich der Wasserstände des Rheins – einer essenziellen Transportachse für Kohlefrachter zu deutschen Kraftwerksstandorten. Die Pegel liegen derzeit vielerorts bis zu 50 % unter dem saisonalen Durchschnitt, was die Binnenschifffahrt erheblich beeinträchtigen könnte.
Der Ölmarkt zeigte sich zuletzt richtungslos, mit Preisbewegungen innerhalb einer engen Spanne von 63 bis 65 US-Dollar pro Barrel. Ausschlaggebend für die anschließenden Preisrückgänge waren Spekulationen über eine mögliche Ausweitung der Fördermengen durch das OPEC+-Bündnis. Auf der Angebotsseite kam es weltweit zu mehreren Störungen: In Venezuela wurde die Förderlizenz des US-Energiekonzerns Chevron durch die US-Regierung eingeschränkt. In Libyen beeinträchtigt ein Leck an einer zentralen Rohölpipeline die Produktion erheblich. Zudem führen Waldbrände in der kanadischen Provinz Alberta – mit einer betroffenen Fläche von rund 1.600 Hektar – zu ersten Produktionsunterbrechungen und Evakuierungen.
EU-ETS - EEX - EUA Future [€/t] | Kohle – ICE – Coal API2 [$/t] | Erdöl - ICE - Brent Crude [$/bbl] | |
---|---|---|---|
Future | Dec-25 | Dec-25 | Dec-25 |
29.04.2025 | 64,85 | 100,65 | 62,57 |
27.05.2025 | 71,16 | 102,10 | 63,14 |
Veränderung (prozentual) | 10% | 1% | 1% |
Haftungsausschluss:
Die Marktinformation dient alleinig zu Informationszwecken. Alle darin enthaltenen Angaben und Daten stammen aus Quellen, die der Herausgeber, auf Grundlage seines Zugangs zu Marktteilnehmern und Informationen, für haltbar hält. Eine Haftung für deren Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden – weder ausdrücklich noch stillschweigend.
Für Konsequenzen, insbesondere für Verluste die auf die Verwendung oder eine unterlassene Verwendung auf Basis dieses Dokuments zurückzuführen sein könnten, ist der Herausgeber nicht haftbar.
Eine Weitergabe der Marktinformation an Dritte ist nur nach Einwilligung durch die WOLFF & MÜLLER ENERGY GMBH gestattet.