WME Marktinformation - Juli
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom
(Schlusskurs Peak EEX German Power Future – Stand: KW 26, 28.06.2024)
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE EGSI – Stand KW 26, 28.06.2024)
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 23 (28.06.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 101,21 | ⬇️ |
2026: | 91,54 | ⬇️ |
2027: | 83,67 | ⬇️ |
2028: | 80,65 | ⬇️ |
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 23 (03.06.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 38,862 | ⬇️ |
2026: | 34,100 | ⬇️ |
2027: | 29,702 | ⬇️ |
2028: | 27,501 | ⬇️ |
Terminmarkt
Strom
Im Mai ging es für den Strommarkt insgesamt abwärts. Nach einem verlustreichen Start in den ersten Wochen, bewegte sich der Markt zunächst etwas seitwärts und verzeichnete gegen Monatsende gelegentlich Gewinne. Nichtsdestotrotz konnten sich die Bären am Ende des Monats Juni durchsetzen. Während das Cal-25 noch zu Beginn des Monats 98,88 €/MWh notierte, lag das Cal-25 am Ende des Monats Juni bei 91,27 €/MWh. Wie auch schon im Vormonat Mai orientierte sich der Strommarkt an den Nachbarmärkten im Gas und CO2.
Zu den preissteigernden Faktoren gehörte der durch Ausfälle verursachte Rückgang von Produktionskapazitäten im Gas, sowie die Hitzewellen in den asiatischen Ländern. Fundamental bleibt der Markt jedoch weiterhin bearish eingestellt. Durch die Ergebnisse der Europawahlen, welche einen Rechtsruck verzeichneten bleibt abzuwarten, inwiefern der Markt zukünftig darauf reagieren wird.
EEX GERMAN POWER FUTURE, Peak[€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 |
---|---|---|---|---|---|
31.05.2024 | 107,83 | 95,00 | 85,04 | 80,00 | 80,61 |
28.06.2024 | 101,21 | 91,50 | 83,67 | 80,65 | 80,09 |
Veränderung (prozentual) | -6,139% | -3,642% | -1,611% | -0,813% | -0,645% |
Gas
Ähnlich wie im Strommarkt ging es auch im Gas zu Monatsbeginn abwärts. In den darauffolgenden Wochen konnten die Verluste etwas egalisiert werden und der Markt schlug eine nach oben gerichtete Seitwärtsbewegung ein. Das Cal-25 notierte zu Monatsbeginn 39,441 €/MWh und sank auf 38,862 €/MWh am Monatsende. Grund für die anfänglich starken Verluste lagen in der Rückkehr der norwegischen Gasverarbeitungsanlage Nyhamna, welche in der Vorwoche zu einem Preisanstieg führte. In der Monatsmitte kam es jedoch zu einem weiteren ungeplanten kurzfristigen Ausfall, welcher nochmal den Preis ansteigen ließ. Verstärkt wurde dieser Effekt durch einen weiteren Ausfall des australischen Wheatstone-Offshore-Produktionsfeldes, welches vor allem das asiatischen und australische Marktgebiet versorgt. Für weitere bullishe Signale sorgte die schon seit geraumer Zeit anhaltende hohe LNG-Nachfrage aus Asien. Hitzewellen sorgen derzeit für einen stark erhöhten Kühlungsbedarf. So werden dem europäischen Markt Mengen entzogen, was die Preise ansteigen lässt.
Der Gasmarkt reagiert derzeit stark auf einzelne Versorgungsengpässe. Trotz alledem bleibt fundamental die Lage weiter unverändert, sodass sich auch in absehbarere Zeit keine Veränderungen abzeichnen werden.
Gasspeicher-Füllstand von 29.06.2024: 80,89 %
EEX THE EGSI Natural Gas Future [€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 |
---|---|---|---|---|
31.05.2024 | 38,605 | 33,282 | 29,073 | 27,183 |
28.06.2024 | 39,788 | 35,195 | 31,022 | 29,014 |
Veränderung (prozentual) | 3,064% | 5,748% | 6,704% | 6,736% |
Spotmarkt
Strom
Der kurzfristige Handel (Day-Ahead, arithmetisch) notierte im Juni bei 85,86 EUR/MWh und legt damit im Vergleich zum Vormonat Mai deutlich zu. Insgesamt war der Juni geprägt von einer fluktuierenden Erneuerbaren-Einspeisung was einer überwiegend anhaltende Seitwärtsbewegung führte. Für Preissteigerungen sorgten einige kurzfristige Ausfälle der Gasversorgungsinfrastruktur, welche jedoch nachhaltig keine großen Auswirkungen auf die Versorgungslage haben sollten. Auch die Wetterlage im Juni, welche geprägt war von moderaten Temperaturen und hohen Niederschlagsmengen, sorgte für keinen hohen Kühlungsbedarf.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Juni/Mai |
---|---|
31.05.2024 | 67,21 |
28.06.2024 | 85,86 |
Veränderung (prozentual) | 27,749% |
Gas
Wie eingangs bereits erwähnt stützen im Gas aktuell die hohe Nachfrage nach LNG im asiatischen Raum die Gaspreise. Durch einige kurzfristige und ungeplante Ausfälle auf der Angebotsseite wurde diese Preisentwicklung verstärkt. Trotz der teils sensiblen Reaktionen des Marktes ist der europäische Markt stabil versorgt. Der Day-Ahead (arithmetisch) im Juni lag bei 34,34 EUR/MWh und somit um 2,94 EUR/MWh höher als noch im Vormonat.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Juni/Mai |
---|---|
31.05.2024 | 31,40 |
28.06.2024 | 34,34 |
Veränderung (prozentual) | 9,363% |
Hinweis:
Sollte Ihr Energievertrag bis Ende 2024 auslaufen, empfehlen wir Ihnen die Bewirtschaftung Ihres Portfolios (Strom/Gas) in absehbarer Zeit vorzunehmen.
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
Für den CO2-Markt ging es im Monat Juni nach unten. Grund hierfür waren vor allem die Europawahlen, welche zu Beginn des Monats stattfanden. Durch den Rechtsruck des Parlaments ist zu erwarten, dass das Thema Klimaschutz in Zukunft an Bedeutung verlieren wird und andere Themenfelder wie bspw. Sicherheit und wirtschaftlicher Aufschwung stärker in den Vordergrund rücken werden. Im Zuge dessen verringerte sich die Anzahl der Netto-Long Positionen. Bullish wirkte sich das von der EU betriebene Frontloading der CO2-Zeritfikate aus, welches in Zukunft für eine Verknappung des CO2-Zertifikatehandels sorgt. Fundamental fehlen weiter Impulse, was nachhaltig zu einem Preisanstieg führen könnte. Für eine Tonne CO2 musste am Monatsende 67,47 Euro bezahlt werden.
Kohle und Erdöl
Gesamtbetrachtet hat sich der Kohlemarkt im Juni abwärts bewegt. Nach wie vor herrscht im europäischen Markt eine geringe Nachfrage, die Lagerbestände in den größten europäischen Häfen bewegen sich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Gestützt werden die europäischen Kohlepreise von der besonders hohen Nachfrage aus Indien und China, welche damit versuchen die Nachfrage nach teurerem LNG etwas zu kompensieren.
Der Ölmarkt bewegte sich gegensätzlich nach oben und reagierte damit auf die Entscheidung der OPEC + Staaten die Förderkürzungen zu verlängern. Für einen weiteren Anstieg der Ölpreise sorgte die Gefahr einer möglichen Eskalation der Konflikte im Nahen Osten und zwischen Ukraine und Russland. Unterstützung erfolgte zudem durch die optimistischen Prognosen der IEA, welche einer steigenden Ölnachfrage im zweiten Halbjahr entgegenblicken. Gedämpft wurde die Auswärtsdynamik durch die gemeldeten US-Lagerdaten, welche Zugewinne vermeldeten.
Marktwerte
April 2024 | Mai 2024 | |
---|---|---|
MW Solar | 3,795 ct/kWh | 3,161 ct/kWh |
MW Wind (Onshore) | 4,800 ct/kWh | 5,608 ct/kWh |
EU-ETS - EEX - EUA Future [€/t] | Kohle – ICE – Coal API2 [$/t] | Erdöl - ICE - Brent Crude [$/bbl] | |
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Future | Dec-24 | May-24 | Dec-24 |
31.05.2024 | 74,10 | 125,75 | 79,79 |
28.06.2024 | 67,47 | 110,80 | 82,89 |
Veränderung (prozentual) | -8,947% | -11,889% | -3,885% |
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