WME Marktinformation - Dezember
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom an der EEX
(Schlusskurs Peak EEX GERMAN POWER FUTURE – Stand: KW 48, 29.11.2024)
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE NATURAL GAS FUTURE – Stand: KW 48, 29.11.2024)
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 48 (29.11.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 108,05 | ⬆️ |
2026: | 99,21 | ⬆️ |
2027: | 89,67 | ⬆️ |
2028: | 83,58 | ⬆️ |
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 48 (29.11.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 46,764 | ⬆️ |
2026: | 37,546 | ⬆️ |
2027: | 30,707 | ⬆️ |
2028: | 26,690 | ⬆️ |
Terminmarkt
Strom
Im November befand sich der Terminmarkt größtenteils in einer Aufwärtsbewegung. Beeinflusst wurde der Strommarkt von geopolitischen Spannungen, saisonalen Effekten und der US-Wahl. Zu Beginn des Monats sorgte die anhaltende Krise im Nahen Osten sowie die Angst vor einem kalten Winter für Unsicherheit, während die Versorgungslage als stabil galt. Am Terminmarkt stützte der Gasmarkt die Preise, da geopolitische Spannungen, wie der Gasstopp von Gazprom an OMV, und steigende Gaskurse die Strompreise nach oben trieben.
Die US-Wahl verstärkte die Unsicherheit, da Marktteilnehmer die möglichen Auswirkungen auf die amerikanische Energiepolitik und die geopolitische Lage abwogen. Diese Unklarheit führte zu Anpassungen der Positionen der Marktakteure. Am Monatsende sorgten steigende Gaspreise und der Wintereinbruch für eine spürbare Abnahme der Gasspeicherbestände, was die Strompreise weiter ansteigen ließ.
EEX GERMAN POWER FUTURE, Peak[€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 |
---|---|---|---|---|---|
29.11.2024 | 108,05 | 99,21 | 89,67 | 83,58 | 80,73 |
31.10.2024 | 95,28 | 92,27 | 86,98 | 82,49 | 79,82 |
Veränderung (prozentual) | 13,40 % | 7,52 % | 3,09 % | 1,32 % | 1,14 % |
Gas
Im November stiegen die Terminmarktpreise im Gas aufgrund geopolitischer Spannungen und Marktfaktoren. Zu Monatsbeginn dämpften milde Temperaturen und ein weniger intensiver Vergeltungsangriff Israels auf den Iran die Kaufnachfrage. Spekulationen über Handelsabkommen zwischen europäischen Gasunternehmen und Aserbaidschan beruhigten den Markt vorübergehend. Ein Lieferstopp Russlands nach Österreich aufgrund eines Streitfalls mit Gazprom sorgte für einen Preisanstieg, obwohl die Gesamtlieferungen über die Ukraine stabil blieben. Geopolitische Unsicherheit und das drohende Auslaufen des russischen Gastransits führten zu weiteren Preissteigerungen. Zusätzlich trugen sinkende Gasvorräte und US-Sanktionen gegen die Gazprombank zur Nervosität bei. Zum Monatsende stabilisierte sich der Markt etwas, da sich die Ukraine-Krise nicht weiter verschärfte und milde Temperaturen sowie hohe Windeinspeisung die Versorgungslage entlasteten. Dennoch bleibt die Marktlage angespannt, insbesondere aufgrund des auslaufenden Transitabkommens und möglicher Winterengpässe.
Gasspeicher-Füllstand am 30.11.2024: 90,09 %, ca. – 8,1 % zum Vormonat.
EEX THE EGSI Natural Gas Future [€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 |
---|---|---|---|---|
29.11.2024 | 46,764 | 37,546 | 30,707 | 26,690 |
31.10.2024 | 39,612 | 34,192 | 28,981 | 25,362 |
Veränderung (prozentual) | 18,06 % | 9,81 % | 5,96 % | 5,24 % |
Spotmarkt
Strom
Der kurzfristige Stromhandel (Day-Ahead, arithmetisch) notierte im November im Durchschnitt bei 113,91 EUR/MWh und stieg damit im Vergleich zum Vormonat Oktober um 32,30 %. In allen Wochenverläufen zeigte sich das gewohnte Bild mit höheren Preisen an Werktagen und schwächeren Preisen am Wochenende. In der Day-Ahead-Marktkopplungsauktion erreichte der Grundlastkontrakt mit 231,09 EUR/MWh den höchsten Stand seit Dezember 2022. Diese Entwicklung wurde stark durch die sogenannte „Dunkelflaute“, eine Phase schwacher Wind- und Solarenergieproduktion, sowie ein hohes Auktionsergebnis am Spotmarkt unterstützt.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Oktober/September |
---|---|
29.11.2024 | 113,91 |
31.10.2024 | 86,10 |
Veränderung (prozentual) | 32,30 % |
Gas
Im November verzeichnete der Day-Ahead-Markt nahezu ununterbrochene Kursgewinne und erreichte am 22. November mit 49,23 EUR/MWh sein bisheriges Jahreshoch. Der Preis, der zu Beginn des Monats bei 39,88 EUR/MWh lag, stieg bis zum Monatsende auf 47,81 EUR/MWh. Diese kontinuierlichen Zuwächse sind vor allem auf die für diese Jahreszeit typischen kälteren Temperaturen und den damit verbundenen Anstieg des Heizbedarfs zurückzuführen. Gleichzeitig sorgten wiederholt niedrige Einspeisewerte aus erneuerbaren Energien für eine erhöhte Nachfrage nach Gas. Zusätzlich trugen geopolitische Ereignisse, wie der Lieferstopp von Gazprom an OMV und die sich weiter verschärfende Lage im Ukraine-Konflikt, zur weiteren Marktbeeinflussung bei.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Oktober/September |
---|---|
29.11.2024 | 44,81 |
31.10.2024 | 40,66 |
Veränderung (prozentual) | 10,21 % |
Hinweis:
Sollte Ihr Energievertrag bis Ende 2024 auslaufen, empfehlen wir Ihnen weiterhin die Bewirtschaftung Ihres Portfolios (Strom/Gas) in absehbarer Zeit vorzunehmen.
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
Im November zeigte der CO2-Markt eine schwankende Entwicklung, beeinflusst von geopolitischen Unsicherheiten und Marktfaktoren. Nach einem anfänglichen Seitwärtstrend und einem Rückgang nach den US-Wahlen erholten sich die Preise, als spekulative Investoren ihre Netto-Shortpositionen reduzierten. Mitte des Monats bremsten schwächere Wirtschaftsdaten und steigende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien die Preise, doch das Niveau blieb über der 200-Tagelinie. Ende des Monats stieg das Vertrauen der Investoren, da mehr Long-Positionen gehalten wurden. Das wachsende Interesse an Long-Positionen und ein Anstieg am Gasmarkt unterstützten die Preise, obwohl die 70-Euro-Marke ein Widerstand blieb.
Kohle und Erdöl
Der Kohlemarkt im November war stark von den Schwankungen im Gasmarkt und der globalen Nachfrage geprägt. Zu Beginn des Monats gaben die Kohlepreise aufgrund einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien nach. Gleichzeitig reduzierten spekulative Marktteilnehmer ihre Netto-Shortpositionen, was darauf hindeutete, dass der Markt nicht an weiter fallende Preise glaubte. Im Einklang mit der Entwicklung des Gasmarktes zogen die Kohlepreise anschließend wieder an. Trotz dieser Erholung blieben die Preisschwankungen moderat, da die hohe Kohleverstromung lediglich eine Momentaufnahme war, bedingt durch die schwache Erzeugung erneuerbarer Energien, insbesondere in der Mitte des Monats. Der Kohlemarkt (Dec-24) schloss schließlich bei 118,85 US$/Tonne ab.
Der Ölmarkt erlebte aufgrund mehrerer Faktoren eine volatile Entwicklung. Zu Beginn des Monats belasteten der starke Anstieg des US-Dollars und die schwache chinesische Wirtschaft die Preise. Die Unsicherheit über mögliche US-Zölle auf China und die anhaltende Immobilienkrise in China dämpften die Nachfrageperspektiven. In der zweiten Monatshälfte führten geopolitische Spannungen, insbesondere im Nahen Osten und der Ukraine, zu Preisanstiegen, doch die schwache chinesische Wirtschaft und steigende US-Rohöllagerbestände bremsten die Erholung. Zudem gab es Sorgen über ein Überangebot im kommenden Jahr, da die US-Ölproduktion voraussichtlich steigen würde. Insgesamt blieb der Markt von geopolitischen Risiken und einem drohenden Angebotsüberschuss geprägt.
Marktwerte
September 2024 | Oktober 2024 | |
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Solar | 4,512 ct/kWh | 6,752 ct/kWh |
Wind (Onshore) | 6,266 ct/kWh | 6,822 ct/kWh |
EU-ETS - EEX - EUA Future [€/t] | Kohle – ICE – Coal API2 [$/t] | Erdöl - ICE - Brent Crude [$/bbl] | |
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Future | Dec-24 | Dec-24 | Dec-25 |
29.11.2024 | 68,40 | 119,35 | 69,95 |
31.10.2024 | 64,58 | 120,50 | 70,94 |
Veränderung (prozentual) | 5,92 % | -0,95 % | -1,40 % |
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