Energieeffizienz, Energiemärkte, Fördermittel, Gesetzgebung
Quo Vadis Energieversorgungssystem?
Wir verschaffen uns einen Überblick
Die Energiewende stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar und erfordert ein tiefes Verständnis des aktuellen Energiemixes sowie der Herkunft unserer Energie zur Stromgestehung. Politische und regulatorischen Faktoren auf europäischer und nationaler Ebene ergänzen dabei den Ausblick.
Wie setzt sich die Stromerzeugung zusammen?
Betrachtet man die Bruttostromerzeugung (2024) in Deutschland so lässt sich feststellen, dass das Projekt „Energiewende“, auch unter Berücksichtigung eines zunehmenden Anteils erneuerbaren Energien, in erheblichem Maße auf der Verfügbarkeit konventioneller Energieträger aufbaut.

Von dem im Jahr 2024 erzeugten 431,7 TWh Strom wurden ca. 59 % aus erneuerbaren Energien, ca. 41 % aus konventionellen Energieträgern erzeugt. Wenngleich die Kohleverstromung zum Jahr 2023 einen erheblichen Rückgang verzeichnete, blieb der Anteil von Erdgaskraftwerken an der Stromerzeugung vergleichsweise konstant. Eine Kontinuität, die auch in Zukunft, nicht nur im Sinne der Bereitstellung von Spitzenleistung, sondern auch im geopolitischen Kontext preisliche Implikationen nach sich ziehen kann.
Wo kommt unsere Energie zur Verstromung her?
Deutschland bezieht sein Erdgas aus verschiedenen Quellen außer- und innerhalb der Europäischen Union. Die wichtigsten Lieferländer stellen derzeitig Norwegen, Niederlande und Belgien dar. Darüber bezieht Flüssigerdgas (LNG), primär aus dem nordamerikanischen Raum, das, nach seiner über verschiedene Import-Häfen (Terminals) regasifiziert ins Land kommt.

Russland hat seine Gaslieferungen über die Nord Stream 1 Pipeline im Sommer 2022 stark reduziert und schließlich eingestellt. Dennoch bezieht Deutschland schätzungsweise noch etwa 4% seines Gases aus Russland.
Welche preislichen Entwicklungen können sich potentiell ergeben?
Eine Fortschreibung der aktuellen Gestehungsstruktur in Bezug auf Strom formuliert nicht die Fragen, ob Gaskraftwerke, auch in einem zukünftigen Hybridbetrieb von Gas und Wasserstoff, stützende Säulen eines sich dekarbonisierenden Energieversorgung-systems darstellen, sondern zu welchem marktlich oder regulatorisch iPreis.
Hinsichtlich bestehender Effizienzrichtlinien sowie den hohen Investitionskosten, die im Zusammenhang mit der Förderung von hocheffizienten Gaskraftwerken als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) stehen, kann davon ausgegangen werden, dass zuvor Zusicherungen oder zumindest gesicherte Markterwartungen eingeholt werden, sodass die neuen Gaskraftwerke ihren Strom zumindest über Herstellkosten verkaufen können.
Abseits der förderbezogenen Diskussionen kann festgehalten werden, dass die Preisannahmen für fossile Energieträger entscheidende Faktoren für Neubau und Weiterbetrieb konventioneller Erzeugungskapazitäten darstellen. Gleichfalls sind die anfallenden Investitions-, Umstellungs- und Betriebskosten der jeweiligen Technologie im Zusammenspiel mit preisbestimmenden Faktoren, wie dem CO2-Preis (EU-ETS), in der noch bestehenden „Merit-Order-Logik“ zu berücksichtigen.
In der Folge kann die Notwendigkeit von staatlichen Garantien und Zuschüssen in Ermangelung marktlicher Anreize abgeleitet werden, um die Risiken einer Unter- bzw. Überförderung sowie den damit verbundenen preislichen Implikationen, die sich potentiell auch in der Marktbewertung widerspiegeln, zu reduzieren.
Wo auch immer sich Chancen und Individualisierungsmöglichkeiten bei der Reduktion der Energienebenkosten ergeben, sind die Herausforderungen zu identifizieren und Risiken abzuwägen – wir unterstützen Sie sehr gerne dabei.